Entscheidungsfindung im Konsens

Schritte zur Konsensfindung

0. Voraussetzungen schaffen, Aufgaben verteilen.
Wer moderiert?
Wer achtet auf die Zeit?
Wer macht Notizen, um nachher im → SprecherInnenrat
zu berichten?

1. Überblick bekommen. Was liegt an und warum?
Die Beteiligten verständigen sich über die Situation
und tauschen alle relevanten Informationen aus.

2. Frage formulieren.
Die genaue Frage wird geklärt, über die jetzt eine
Konsensentscheidung ansteht. Sie sollte klar und offen
formuliert sein (keine Ja-Nein-Fragen).

3. Bedürfnisse, Ängste und Wünsche zum Thema
äußern.
Jede/r sammelt sich kurz, um sich über seine/ihre
Bedürfnisse etc. klar zu werden. Dann folgt eine
Runde, in der alle zu Wort kommen. Hier noch keine
Lösungsvorschläge formulieren – erst mal zuhören,
welche Bedürfnisse, Ängste und Wünsche bei
den anderen vorliegen und in der Lösung berücksichtigt
werden müssen.

4. Ideen sammeln, die den geäußerten Bedürfnissen
etc. möglichst gerecht werden.
Im Brainstorming werden alle Vorschläge ausgewertet, als Inspiration dienen usw.

5. Vorschläge diskutieren, Konsensvorschlag herausarbeiten.

6. Runde, in der der Konsensvorschlag nach den
Konsensstufen bewertet wird.

7. Konsens! Wenn nicht, dann zurück zu 4.

Konsensstufen
Diese Stufen der Zustimmung werden von der/dem ModeratorIn
am Besten nacheinander, Stufe für Stufe, abgefragt.
Das hilft auch schon bei Schritt 5 (Vorschläge
diskutieren, Konsensvorschlag herausarbeiten).

Volle Zustimmung
„Ich kann voll und ganz zustimmen.“

Zustimmung mit Bedenken
„Ich habe folgende Bedenken: …, kann aber dem Lösungsvorschlag
zustimmen.“

Beiseite-Stehen
„Ich habe keine Probleme damit, wenn Ihr diese
Entscheidung umsetzt, werde mich aber daran nicht
beteiligen.“

Veto, kein Konsens
„Der Vorschlag widerspricht meinen Grundüberzeugungen
und ich meine, er sollte von der Gruppe nicht
ausgeführt werden.“
Mit einem Veto sollte verantwortlich umgegangen werden. Prüfe zuvor, ob die Möglichkeit des „BeiseiteStehens“ nicht ausreicht. Wer ein Veto einlegt, sollte möglichst auch einen Vorschlag zum weiteren Vorgehen
machen.

Zusätzlich mit Enthaltungen zu arbeiten, ist ungünstig.
Denn jeder/r ist betroffen und sollte sich einbringen!

Blitzlicht
Wenn es einmal schnell gehen muss, dann ersetzt ein Blitzlicht die ausführliche Runde. Dabei sagt jede/r reihum maximal einen Satz. Deshalb muss es vorher eine klar formulierte Frage geben, z.B.: Wie fühle ich mich diesem Vorhaben? Traue ich mir zu, beim Wasserwerfereinsatz sitzen zu bleiben? Soll die Blockade sofort beginnen?
Hilfreich ist es, kurz innezuhalten, um die eigene Antwort
zu formulieren.